Leitungswasser trinken und CO2 einsparen
Schon als Kind wurde uns gelehrt, das Wasser beim Zähneputzen abzudrehen, um Wasser zu sparen und damit letztendlich den Weltuntergang zu verhindern. Heute heißt die Devise der Experten: Lass Laufen, das hilft uns und unserer Umwelt!
Für uns ist es schwer umzudenken, gerade dann, wenn wir schon als Kind von unseren Eltern Weisheiten vorgelebt bekommen haben und diese dann nach all den Jahren der erfolgreichen Anwendung nun wieder vergessen sollen.
Ähnlich verhält es sich hier wie mit unserem Leitungswasser:
Warum kaufen wir Wasser in Plastikflaschen aus Südfrankreich – mit oder ohne Kohlensäure – das tausend Kilometer mit dem LKW zurücklegen muss, bevor wir es in schweren Kisten aus dem Supermarkt in unser Auto hieven können, um es anschließend noch in den 4. Stock hoch zu schleppen? Zumal wir nach dem Verzehr des „Mineralwassers mit natürlicher Kohlensäure“ die gar nicht natürlichen Plastikflaschen noch umweltbelastend entsorgen müssen.Die Antwort erscheint logisch: Uns strahlen im Supermarkt Plastikflaschen mit bunten Bildchen an, die uns Gesundheit und Vitalität versprechen. Dieses ausgefeilte Marketing lässt den faden Beigeschmack des insgesamt sehr schlechten CO2 Fußabdrucks schnell in Vergessenheit geraten.
Wasser aus der Leitung – egal ob mit oder ohne Kohlensäure
Warum nicht einfach das in Deutschland sehr hochwertige Leitungswasser, welches zudem noch erfrischend schmeckt, quasi kostenlos und ohne Plastikrückstände in unseren Mund fließen lassen? Wer stilles Wasser nicht mag kann es einfach und kostengünstig mit natürlicher Kohlensäure (CO2) mit einem Wassersprudler versetzen und erhält dadurch ein prickelndes Trinkerlebnis aus dem eigenen Wasserhahn. Neben dem immensen Kostenvorteil – wobei unsere Mühen für das Schleppen der Kisten oder Plastikgebinde noch außer Acht gelassen werden – ergibt sich noch ein eklatanter CO2 Bonus für das Trinken von Leitungswasser.
Während wir weiterhin das teure Plastikwasser trinken machen wir uns stattdessen nachts Gedanken, ob unser Geschirrspüler nicht viel zu viel Wasser verbraucht – schließlich wirbt das neueste Modell ja mit einer super fortschrittlichen Sparfunktion!
Wir sparen Wasser an der falschen Stelle
Fließendes Wasser kommt den Abwasserrohren in unseren Häusern und Städten zugute. Das Spülen beugt einer möglichen Verstopfung vor, hält die Rohre sauber und ist somit gut für das gesamte Leitungssystem. Viele Menschen scheinen in ihrer gut gemeinten Zurückhaltung zu vergessen, dass der Wassermangel in Spanien oder in Kalifornien nicht durch unsere Sparsamkeit in Deutschland behoben wird. Schließlich wird das Wasser nicht verbraucht sondern in modernen Kläranlagen wiederaufbereitet und anschließend zurück in die Flüsse geleitet.
Anders verhält es sich jedoch mit Mineralwasser! In einigen Regionen in Frankreich, aus denen unser beliebtes Sprudelwasser stammt, ist bereits der Grundwasserspiegel bedenklich abgesunken. Hier wird das Wasser aus dem Kreislauf entfernt und von dort aus in die ganze Welt verschifft. Wer also wirklich etwas gegen Dürren und Wassermangel tun möchte, sollte lieber auf unser deutsches Leitungswasser zurückgreifen.
Wasser marsch! So steigern wir die Trinkwasserqualität
Es gilt die Devise, vor dem Trinken von Leitungswasser ca. 0,5 Liter ablaufen zu lassen, um mögliche Ablagerungen in den ggf. länger nicht benutzten Trinkwasserrohren heraus zu spülen. Dieses tut sowohl dem eigenen Körper als auch unserem Abwassersystem gut. Damit schlagen wir quasi zwei Fliegen mit einer Klappe – einfach, oder?
Und was lernen wir nun daraus?
Mit dem Aspekt, die Umwelt zu schonen, wertvolle Ressourcen einzusparen und am Ende auch noch Mühen und Geld zu sparen, sollten wir nun umdenken und unser qualitativ hochwertiges Leitungswasser einfach trinken. Dieses hilft sowohl uns als auch unserem Umfeld. Gerne auch selbst gesprudelt und/oder mit natürlichen Aromen versetzt!